Holzminden. Vor dem alten Gebäude der Astrid-Lindgren-Schule in Holzminden haben am Samstagvormittag schon große Autos und Anhänger geparkt. Die Stadtverwaltung Holzminden öffnete noch einmal die Türen am Michaelisplatz in Holzminden und veranstaltete einen großen Flohmarkt mit den verbliebenen Materialien und Möbeln aus dem Unterricht und Schulalltag. Eingekauft werden konnte alles, was transportierbar war. Von typischen Möbelstücken, wie Regale, Tische und Stühle, über elektronische Geräte, wie ein Keyboard oder mehrere Over-Head-Projektoren, gab es auch noch viele kleine Schätze zu finden. „Schlitten, Werkzeug, Küchengeschirr – hier findet sich einiges“, erzählte Lara Specht (27) vom Fachbereich Jugend, Familie, Bildung und Sport der Stadt Holzminden. „Das älteste Stück war vermutlich der Weserberglandstempel von 1964.“
Zum Umzug der Schule in das neue Gebäude nebenan wurden die verschiedensten Utensilien und Möbel sortiert und zunächst im Sinne der Nachhaltigkeit verschiedenen Einrichtungen angeboten, um möglichst viel davon noch einen Nutzen zu geben. Danach folgte nun der offene Flohmarkt, der in einem Rundgang durch verschiedene Teile der Schule führte. Die Einnahmen sollen dann wieder in das Inventar fließen. Angelockt hat das Angebot ganz verschiedene Interessierte, berichtete Specht. Es gab sowohl Besucher, die nach kleinen Schätzen stöberten, als auch „richtig Vorbereitete mit großen Autos“, die zum Beispiel die Werkbänke, die zuvor im Werkunterricht genutzt wurden, aufkauften.
Flohmarkt mit integriertem Ehemaligen-Treffen
Nostalgisch wurde es für viele ehemalige Schülerinnen und Schüler, die vorbeikamen. So wurde der Flohmarkt ebenfalls ein kleines Ehemaligen-Treffen. Sogar ein früherer Schüler, der 1964 dort eingeschult wurde, schaute vorbei. Sie nutzten die Gelegenheit, noch einmal durch ihre alte Schule zu schlendern, in Erinnerungen zu schwelgen und sich vielleicht noch ein Erinnerungsstück mitzunehmen.
So begleitete auch Annedore Friedhoff (81) aus Holzminden an dem Tag ihre Tochter auf der Suche nach ein paar Unterrichtsmaterialien in die Schule. Friedhoff selbst war 1965 ein paar Monate als Konrektorin dort tätig gewesen. Auch sie ist etwas wehmütig über den Auszug der Asli aus den Räumlichkeiten, freute sich aber auch über die Veränderungen, die das alte Gebäude noch erlebt hat: „Es ist viel bunter geworden.“
Bücher sind die
zeitlosen Schätze
Wanda Rau (38) aus Holzminden stöberte gemeinsam mit ihrer Tochter Vivien (6) durch die Angebote. Vor allem bei den Büchern blieben sie hängen. „Die sind auch einfach zeitlos“, freute sich Rau. „Vivien kommt im Sommer in die Schule und da wollte ich ihr einmal meine alte zeigen“, erzählte sie weiter. Am Ende gingen Mutter und Tochter mit einer Kiste Fundstücke und Erinnerungen nach Hause.