Herber Dämpfer für den MTV 49

MTV 49 Holzminden: Anna Rieger ist norddeutsche Vizemeisterin – Top-Favoritin Klara Härke patzt

Ausgabe vom 19.06.2024
Seite 20


Anna Rieger ist norddeutsche Vizemeisterin.Klaus Roloff

Rostock. Der Höhenflug der Stabhochspringerinnen des MTV 49 Holzminden – in diesem Jahr in ganz Norddeutschland ungeschlagen – erfuhr bei den norddeutschen Meisterschaften in Rostock einen herben Dämpfer, als ausgerechnet Klara Härke den Wettkampf ohne gültigen Versuch beendete. Als Jüngste im Feld und beste MTVerin gewann Anna Rieger Silber.

Mit der Vorleistung von 3,93 Metern ging Klara Härke als haushohe Favoritin in diese norddeutschen Meisterschaften in Rostock. Und mit dieser Sicherheit gestaltete sie auch das Einspringen, in dem sie sich mehrfach und erfolgreich an vier Metern versuchte. Dann folgte für die MTVerin das lange Warten auf den ersten Wettkampfsprung.

Erst bei 3,40 Metern nahm die Favoritin den Wettbewerb auf, doch es blieb auch in der späteren Aufbereitung ein Rätsel, warum sie keinen der drei zur Verfügung stehenden Versuche über ihre Anfangshöhe erfolgreich absolvieren konnte. Am Ende standen Tränen der Enttäuschung für die überragende Springerin Norddeutschlands und wieder einmal bewahrheitete sich die Erfahrung, dass gerade beim Stabhochsprung Höhenflüge und Salto-Nullo-Wettkämpfe Hand in Hand gehen.

Nach dem großen Regen, der den Wettbewerb der männlichen U18-Athleten in die Länge zog und auch die Mädchen zu einer langen Wartezeit zwang, präsentierte sich der Himmel fast wolkenlos. Und nur der böige Wind beeinträchtige etwas die Laune und Anlaufgenauigkeit der Athletinnen. Der MTV 49 beanspruchte mit seinen vier Starterinnen gleich 50 Prozent des achtköpfigen Teilnehmerinnenfeldes – auch ein Zeichen der erfolgreichen Trainingsarbeit in Holzminden.

Hinter der Überraschungsmeisterin Jana Schimkus aus Hamburg (3,50 Meter), setzte die Jüngste im Feld ein deut-liches Ausrufezeichen. Anna Rieger, selbst noch W15-Athletin, beeindrucke mit ihrem druckvollen Anlauf und reibungslosen Flügen, die erst bei 3,40 Metern endeten und ihr als „Küken“ überraschend die Vizemeisterschaft bescherten.

Für Lilly Rathmann, wie Anna für die deutschen Jugendmeisterschaften qualifiziert, war der Wettbewerb ebenso überraschend bereits bei 3,20 Metern beendet. Für sie blieb der vierte Platz, zwei Ränge vor Julika Thimm, die nach gelungenem Drei-Meter-Sprung triumphierend die Faust ballte, war sie doch im Vorfeld dieser Meisterschaften mehrfach an dieser Höhe gescheitert. In Rostock gehörte sie zusammen mit Anna Rieger zu der kleinen Gruppe der jüngsten Springerinnen mit viel Potenzial für die Zukunft.