Vor Kurzem hat ein Ingenieur aus Braunschweig deutschlandweit von sich reden gemacht. Der Mann baute einen Gartenzaun und wählte beim Material nicht etwa Klassiker wie Holz, Kunststoff oder Metall – sondern Silizium. 14 Solarmodule schirmen sein Grundstück nun gegen neugierige Blicke ab. Jedes einzelne kostete gerade einmal 60 Euro und war damit billiger als manches Zaunelement aus dem Baumarkt, das keinen Strom produziert.
Das Beispiel zeigt, was möglich ist, um die Produktion von Sonnenstrom zu erhöhen. Der Preisverfall der Module macht es möglich. Und zahlreiche Innovationen wie bunte Solarmodule für Gebäudefassaden oder durchsichtige für Agrarflächen dürften das Anwendungsspektrum erweitern.
Kein Zweifel: Die Sonnenstromrevolution hat gerade erst begonnen. Solarenergie hat gegenüber Windkraft gleich zwei Vorteile: Sie ist auch für Privatpersonen erschwinglich, und ihre Akzeptanz bei der Bevölkerung ist deutlich größer als die der Windräder. Sie hat allerdings auch zwei Nachteile: Im Winterhalbjahr ist die Ausbeute deutlich geringer – und nachts fließt gar kein Strom.
Der Ausbau der Photovoltaik wird deshalb nur dann in dem hohen Tempo weitergehen, wenn die Entwicklung der Speicher mithält. Heute sind es vor allem die Batterien, die die Kosten privater Solaranlagen treiben. Der nächste oder übernächste Technologiesprung bei den Speichern wird das Problem womöglich lösen, bis dahin sollte man sich das Potenzial von Elektroautos genauer ansehen. Deren Batterien stehen schon heute zur Verfügung und können private Solarernten zwischenspeichern. Dafür aber müssten Politik und Industrie das Laden in beiden Richtungen endlich entschlossen vorantreiben.